Stehen Sie vor der Entscheidung: Jobwechsel ja oder nein? Vielleicht wissen Sie bereits um bevorstehende Änderungen in Ihrem Unternehmen oder haben eher so eine Ahnung, „da könnte was kommen?“ Oder bewegt Sie der Gedanke „es ist Zeit, den Job zu wechseln und was Neues, anderes anzufangen?“
Was immer Sie bewegt, es geht um Ihre Entscheidung. Hier finden Sie Tipps, wie Sie am besten vorgehen können, um eine richtige Entscheidung für diese Situation zu treffen.
Gründe für einen Jobwechsel
Warum sollten Sie sich mit 50plus überhaupt noch einmal auf Jobsuche begeben? Als Expertin für den beruflichen Neuanfang beobachte ich vor allem zwei Gründe für den Jobwechsel:
Vielleicht haben Sie einfach Lust auf eine berufliche Veränderung. Sie haben viele Jahre dasselbe getan und sehnen sich nach frischem Wind – oder nach einem neuen Job, der besser zu Ihrem jetzigen Leben passt. Der Wunsch nach neuen Arbeitszeiten, einem besseren Arbeitsklima oder mehr Verantwortung – oder auch nach einer Tätigkeit, die zu Ihrer Persönlichkeit passt. Dies alles sind sehr gute Gründe für eine neue Stelle.
Leider ist ein unsicheres Arbeitsverhältnis die häufigere Ursache für die Neuorientierung: Der Standort wird geschlossen, das Unternehmen zieht um, Budget wird gestrichen. Branchen befinden sich im Umbruch. In der Folge ist Ihr Job gefährdet. Vielleicht ist es nur eine Ahnung, vielleicht wurde es Ihnen aber auch schon gesagt. So schwer es fällt: Nun liegt ein Stellenwechsel nahe.
Eines ist mir – gerade für diese Situation – besonders wichtig:
Mit 50plus haben Sie jede Menge zu bieten!
Denken Sie nicht: „Wer nimmt mich denn noch?“ Nichts ist jetzt „vorbei“!
Gehen wir also der Reihe nach vor und werfen einen Blick in Ihre Zukunft.
Wie sieht Ihre berufliche Zukunft aus?
Die erste Phase der beruflichen Neuorientierung bringt vermutlich einiges an Auf und Ab in Ihre Gefühle: Wir sprechen von dem Plan, den Sie sich für Ihre Zukunft machen.
Nun ist das mit dem Planen so eine Sache: Manche sagen, „brauche ich nicht, habe ich noch nie gemacht.“ Andere meinen, „das, was ich dann tun werde, kommt auf mich zu“ (ohne mein Zutun). Und wieder andere sehen die Chancen, die in der Zukunftsplanung liegen.
Wenn Sie zur dritten Gruppe gehören, dann habe ich einige Vorschläge mitgebracht, die meinen Kunden gezielt geholfen haben, Schritt für Schritt ihre Zukunft zu konkretisieren.
Zukunftspläne sind oft Spiegelungen der Vergangenheit.
Bei der Zukunftsplanung zeigt sich, wie zufrieden Sie mit Ihrem bisherigen Leben sind. Anders formuliert: An den Zukunftsplänen sehen Sie, ob und was bisher noch fehlte. Vielleicht ist jetzt die Zeit, diese Dinge anzugehen und zu realisieren?
Die Phasen der beruflichen Neuorientierung
Die Zeiten, in denen man als sehr junger Mensch seine Berufswahl getroffen hat und bis zur Rente in einer Firma blieb, gehören schon längst der Vergangenheit an. Das ist vorbei, das wissen wir. Heute unterscheiden wir drei Phasen, in denen wir uns beruflich (neu) orientieren.
1. Phase: Ihre Berufswahl in jungen Jahren
In der ersten Phase der beruflichen Orientierung ging es darum, welchen Beruf Sie wählen. Häufig fiel die Entscheidung auf Basis des familiären Hintergrunds.
Sei es, Sie haben einen Beruf gewählt, den bereits Ihre Eltern hatten, oder Sie wurden von Ihren Eltern in eine gewisse Jobrichtung geschoben, zu einem „sicheren Job“. Auch die Meinung anderer Familienmitglieder kann die Berufswahl beeinflusst haben. Der Onkel, den Sie als Jugendlicher immer so bewundert haben, oder die Tante, die Ihnen nahestand.
Bei allem war es nicht im Ursprung Ihre eigene Entscheidung, sondern sie spiegelt die Vorstellungen anderer wider.
2. Phase: Veränderungen je nach Lebenssituation
Die zweite Phase, die in der Regel am längsten andauert, wird durch die Orientierung an der entsprechenden Lebenssituation bestimmt. Familien und Partnerschaften werden gegründet, Kinder kommen hinzu und wachsen auf.
Bei jeder großen Veränderung stellt sich die Frage, ob Sie auch beruflich nachjustieren wollen oder müssen. Mütter wie Väter, welche die Hauptverantwortung für die aufwachsenden Kinder tragen, können oft nur mehr in Teilzeit arbeiten. So kommt es zu einer entsprechenden Tätigkeit wie Regale auffüllen, an der Kasse des Lebensmittelmarktes sitzen oder, wenn es etwas besser läuft, im Home-Office Pläne für das Architektur-Büro zeichnen, wenn die Kinder abends im Bett sind.
Die Lebenssituation bestimmt den Beruf.
3. Phase: Der Wunsch nach Veränderung ab 50
Die dritte Phase lässt sich häufig um den 50. Geburtstag herum beobachten. Viele Lebensfragen stellen sich auf einmal neu und es wird nach einer Vision für die Zukunft gesucht. Lebensfragen laden dazu ein, sich selbst besser kennenzulernen.
Viele können sagen, die finanzielle Situation hat sich entspannt. Jetzt entsteht der Wunsch, nicht mehr so weiterzumachen wie bisher. Etwas soll sich ändern. Doch noch ist ungewiss, wohin oder in welche Richtung das gehen kann. Der Wunsch wird jedoch deutlich von Bedürfnissen wie „es muss zu mir passen, es soll sinnvoll sein“ bestimmt oder auch von einer Balance von Freizeit und Beruf (work-life-balance).
7 Fragen für Ihre Zukunft
In der aktuellen Situation steht Ihnen alles offen. Eines ist sicher: Sie können auch mit 50plus eine sehr gute Entscheidung treffen.
Wie soll Ihr Weg weitergehen? Welche Rahmenbedingungen sind Ihnen wichtig? Was fällt Ihnen im Detail dazu ein? Entscheiden Sie sich Punkt für Punkt:
Frage 1: Weiterhin berufstätig sein? Ja oder nein?
Frage 2: Wenn aussteigen, was dann?
Frage 3: Wie stelle ich mir meine künftige Arbeitszeit vor?
Frage 4: Wenn wieder berufstätig, in welcher Form?
Frage 5: Angestellt oder selbständig? Was ist machbar?
Frage 6: Wenn selbständig, wie weiter?
Frage 7: Wenn angestellt, wie am besten vorgehen?
Aus meiner Beratungspraxis weiß ich: Es braucht etwas Zeit, bis Sie diese Fragen für sich so tragfähig beantworten können, dass sich darauf die neue berufliche Zukunft aufbauen lässt. Durch den Wegfall der bisherigen Arbeit öffnet sich eine neue Dimension der Chancen, die Sie jetzt ergründen können.
Gleichzeitig geht es um Veränderungen – und die ängstigen zunächst eher, als dass sie jubelnd begrüßt werden. Wenn Sie sich Sorgen machen, lesen Sie gerne meinen Blogartikel „Gedankenkarussell Jobwechsel? 6 Tipps, wie Sie Ihre Sorgen sofort stoppen“.
Oft sind wir auf diese Situation nicht vorbereitet und wissen daher nicht wirklich, was wir tatsächlich möchten. Natürlich hat man schon das eine oder andere Mal davon geträumt, mit der Arbeit aufzuhören. Oder der Gedanke „Das war noch nicht alles!“ blitzte wieder auf.
Plötzlich liegt die Chance vor Ihnen. Das fordert oder überfordert erst einmal. Der Jobwechsel ist ein großer Schritt, doch er bietet Ihnen auch Chancen.
Meine Empfehlung: Verschaffen Sie sich einen Überblick, bevor Sie sich entscheiden.
Jobwechsel ja oder nein? 3 Tipps für Ihre Entscheidung
1. Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie brauchen.
2. Prüfen Sie und wägen Sie ab.
3. Betrachten Sie die mögliche Entscheidung aus verschiedenen Blickwinkeln und unter unterschiedlichen Aspekten.
Dann wird Ihre Entscheidung dauerhaft und tragfähig sein.
Wie geht es weiter?
Wenn Sie sich für einen Jobwechsel entscheiden, wartet eine neue Herausforderung auf Sie. Sie werden nach einem neuen Arbeitgeber suchen, dem richtigen Job, der zu Ihnen passt. Sie benötigen einen Lebenslauf, schreiben vielleicht die erste Bewerbung seit vielen Jahren. Ob Vorstellungsgespräch, Stellenangebote oder die Frage nach dem Gehalt: Wichtige Entscheidungen liegen vor Ihnen.
Doch bei allem: Sie sind nicht allein! Und brauchen dies auch nicht allein zu schaffen.
Ich kann Ihnen sagen, dass viele andere vor Ihnen einen erfolgreichen Jobwechsel vollbracht haben.
Buch: Jobwechsel mit 50plus, gewusst wie!
In meinem Buch finden Sie viele weitere Informationen, praktische Tipps und Checklisten für Ihren erfolgreichen Jobwechsel mit 50plus.