Haben Sie nach langer Anstellung Angst vor dem Jobwechsel oder machen sich Sorgen, ob der neue Job das Richtige für Sie ist? Ängste vor dem Unbekannten sind ganz normal – vor allem, wenn Sie lange in einem Unternehmen gearbeitet haben und plötzlich vor der Herausforderung stehen, einen neuen Job zu suchen.
Doch Ihre Sorgen sollten nicht die Oberhand gewinnen. In diesem Blogartikel stelle ich Ihnen 6 typische Sorgen vor und gebe Ihnen sofort umsetzbare Tipps an die Hand, damit Sie Ihr Gedankenkarussell stoppen können.
Angst vor dem Jobwechsel … und was Sie dagegen tun können
Neben den vielen Fragen und der Herausforderung, eine gelungene Bewerbung auf die Beine zu stellen, beobachte ich bei meinen Kunden immer wieder ein Gedankenkarussell, das den einen oder anderen so manches Mal lähmt.
Es sind vor allem 6 Sorgen, die immer wieder vorkommen. Dabei ist den meisten, so meine Beobachtung, nicht einmal bewusst, dass gerade wieder das Gedankenkarussell in voller Fahrt ist.
Viel mehr wird im Gespräch geäußert: „Vielleicht bin ich mit meinen 53 Jahren schon zu alt für einen Wechsel“ oder „Wer will mich denn in meinem Alter noch?“ Vordergründig scheint es ums Alter zu gehen – doch dahinter stecken oft eine oder mehrere andere Sorgen.
Ich möchte Ihnen hier nicht nur die Sorgen vorstellen, sondern Ihnen auch Lösungen anbieten, damit Sie das Gedankenkarussell selbst stoppen können.
Sorge 1:
„Bin ich den Anforderungen gewachsen?“
Beim Lesen der Stellenanzeige waren Sie davon überzeugt, für diese Stelle gut geeignet zu sein. Doch mittlerweile kommen immer mehr Zweifel, ob das wirklich so ist. Sie denken an frühere Situationen beim bisherigen Arbeitgeber, wo etwas nicht so gut gelaufen ist – und ziehen daraus den Schluss, vielleicht doch nicht die richtige Person für diesen Job zu sein. Die Zweifel nehmen zu, werden stärker, die Angst vor dem neuen Job wächst.
So stoppen Sie das Gedankenkarussell:
Führen Sie sich Ihre breite Palette an Erfahrungen, an Können und Wissen vor Augen. Erinnern Sie sich daran, was Sie in der Vergangenheit alles gelernt haben. Listen Sie doch einmal Ihre Stärken auf einem Blatt Papier auf und betrachten Sie sozusagen „von außen“, was Sie alles mitbringen.
Erinnern Sie sich selbst daran, dass Sie bereit sind, Neues aufzunehmen und dazuzulernen. Neuland zu entdecken kann viel Freude machen!
Sorge 2:
„Werde ich in das bestehende Team aufgenommen?“
Mit dem Wechsel der Arbeitsstelle stehen die Zeichen auf Veränderung. Alle bisherigen Gewohnheiten im Tagesablauf, all das Vertraute im Umgang mit den Kollegen fällt weg. Je besser Sie sich mit den vorherigen Kollegen verstanden haben, desto größer ist meist die Angst, nicht in das neue Team aufgenommen zu werden. Keiner kann Ihnen sagen, wie es sein wird. Das Gedankenkarussell setzt sich in Bewegung und lähmende Gedanken schleichen sich ein.
So stoppen Sie das Gedankenkarussell:
Machen Sie sich bewusst: Es ist im Interesse des Unternehmens, dass Sie gut in die neue Tätigkeit reinkommen. Viele Arbeitgeber haben „Einstiegs-Programme“ (Onboarding), damit Sie die Arbeitsabläufe gut verstehen und die Kollegen kennenlernen. Für die Teamentwicklung und das Zusammenwachsen von Erfolgsteams wird seitens der Führungsverantwortlichen viel getan. Denn jeder weiß: Das ist die Basis für den gemeinsamen Erfolg!
Sorge 3:
„Was ist, wenn ich die Aufgaben nicht erledigen kann?“
Hinter dieser Sorge steckt die Routine! Wer viele Jahre im selben Job gearbeitet und immer die gleichen Aufgaben erledigt hat, fürchtet sich häufig sehr vor den neuen Herausforderungen. Denn durch den Wechsel werden die vertrauten Gewohnheiten unterbrochen, ja, sie fallen weg. Da wir Menschen jedoch nichts mehr lieben als Gewohnheit, vermissen wir die bekannte Routine sehr und beginnen uns vor dem Neuen, dem Unbekannten zu fürchten. Schwups, da ist es wieder, das Gedankenkarussell setzt sich in Gang!
So stoppen Sie das Gedankenkarussell:
Ein Jobwechsel ist die ideale Gelegenheit, um dem Gewohnheitstier in Ihnen „Ciao“ zu sagen. Beweisen Sie sich selbst, was Sie alles auf dem Kasten haben. Meist ist das so viel mehr, als man selbst erwartet. Sehen Sie die Chance: Es bedeutet, sich weiterzuentwickeln, zu wachsen, Neues aufzunehmen. Denken Sie daran: Man lernt nie aus!
Sorge 4:
„Was ist, wenn ich mit dem neuen Chef nicht klarkomme?“
Diese Sorge ist sehr verbreitet. Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Angestellte über negative Erfahrungen mit dem Chef oder der Chefin sprechen und Sorge haben, mit dem nächsten wieder nicht klarzukommen. Natürlich gibt es hierzulande unzählige Chefs, die nicht den Idealvorstellungen ihrer Angestellten entsprechen.
So stoppen Sie das Gedankenkarussell:
Gehen Sie niemals von vornherein vom Schlimmsten aus. Wer sagt denn, dass das, was Sie sich sorgenvoll ausmalen, in der Wirklichkeit so sein wird? Gehen Sie doch vom Besten aus: Der neue Chef oder die neue Chefin hat das Herz am richtigen Fleck und versteht es, das Team zu motivieren. Dazu hat er oder sie ein offenes Ohr und ist an Ihren Erfolgen interessiert. Sollte die Realität dann doch nicht so sein, gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, trotz Startschwierigkeiten in ein gutes Arbeitsverhältnis zu kommen.
Sorge 5:
„Schaffe ich das alles auch? Was ist, wenn ich versage?“
Es gibt eine Reihe von Gründen, warum sich der neue Job als Fehlentscheidung herausstellen könnte. Ja, das ist richtig! Angefangen bei zu hohen Erwartungen über interne Differenzen bis hin zur Überforderung aufgrund zu schwerer Aufgaben. Die Angst, zu versagen, ist bei uns allen tief verwurzelt und gar nicht so einfach abzuschütteln. Woran das liegt? Scheitern im Allgemeinen, aber speziell im beruflichen Kontext, wird gebrandmarkt. Die betroffene Person wird in negativer Weise von anderen abgegrenzt. Das will keiner erleben.
So stoppen Sie das Gedankenkarussell:
Erinnern Sie sich daran, dass es in Ordnung ist, Fehler zu machen. Irren ist menschlich und eine falsche Jobentscheidung definitiv kein Beinbruch! Auch mit 50plus nicht! Die nächste berufliche Chance kommt bestimmt – Sie müssen Sie nur erkennen und ergreifen. Sogenannte Patchwork-Lebensläufe sind zum Glück längst keine Schande mehr.
Und außerdem: Wer sagt denn, dass Sie es nicht schaffen?
Sorge 6:
„Ist es nicht so, dass ich bei null anfangen muss?“
Es ist richtig, dass der Jobwechsel eine Art Tabula rasa, eine große Veränderung für Sie bedeutet. Das kann man durchaus mit dem Bild vergleichen: bei null anfangen – wobei das nicht ganz stimmt. Sie bringen eine Menge an Kompetenzen und Erfahrungen mit. Sie sind loyal und in einer Lebenssituation, in der Sie wissen, was Sie möchten und wo es langgeht. Damit sind Sie für jeden Arbeitgeber eine interessante Partie.
So stoppen Sie das Gedankenkarussell:
Doch kommen wir nochmals auf den Gedanken „bei null anfangen“ zurück. Wer behauptet, dass das schlecht ist, bei null anzufangen?
Es ist normal, einem neuen Job mit gemischten Gefühlen entgegenzublicken. Lassen Sie allerdings nicht zu, dass sich Ihre Ängste Ihren beruflichen Chancen in den Weg stellen und den Neustart behindern. Arbeiten Sie an Ihrer Einstellung. Nehmen Sie einen Perspektivenwechsel vor und ändern Sie Ihre Sichtweise.
Bei null anfangen kann schließlich auch bedeuten, von Anfang an richtig Gas zu geben – oder das Gegenteil: Jetzt anders mit der Arbeits- und Lebenszeit umzugehen. Weniger Verantwortung, kein Dauereinsatz, weniger schlaflose Nächste, weniger Stress!
Fokussieren Sie sich auf das Positive
Wer sagt also, dass der neue Job schlechter werden wird als der alte? Deshalb: Konzentrieren Sie sich auf die Chance, die sich Ihnen bietet. Mit einem neuen Job können Sie auch die Regeln neu schreiben: neue Aufgaben, neue Arbeitszeiten, weniger Stress – oder eine Stelle, in der Sie noch einmal richtig durchstarten können.
Vergessen Sie nicht: Mit all Ihrer Erfahrung haben Sie jede Menge zu bieten!
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